Stachelbeerkuchen nach einem alten Rezept

Stachelbeerkuchen nach einem alten Rezept

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Stachelbeerkuchen ist einfach lecker! Schon als Kind liebte ich diese witzigen Beeren. Sie haben keine Stacheln, sind aber haarig. In der Schweiz heißen dies deshalb auch Krausbeeren. Die krausen Beeren fühlen sich im Mund interessant pelzig an. Der Geschmack ist markant süßsauer mit einer ganz eigenen Fruchtnote. Besonders lecker ist der Stachelbeerkuchen meiner Mutter Anni. Sie bereitet ihn nach einem alten Rezept zu, eigentlich wohl behütet. Doch für uns macht sie eine Ausnahme. Sie hat nicht nur einen herrlichen Kuchen gebacken, sondern auch das Rezept verraten, damit möglichst viele Menschen ihren Kuchen genießen können. Annis Backstube ist noch aus der Zeit meiner Großeltern. Hier hatte schon meine Großmutter Emma emsig gebraten, gekocht und gebacken. Da werden Erinnerungen wach.

Backen in der Küche der Großeltern

Für Träumereien ist allerdings wenig Zeit, denn Backen erfordert Konzentration. Alles muss bestens vorbereitet sein und in der richtigen Reihenfolge zügig ablaufen. Emma und Anni mussten in ihrem Leben immer für ganze Familien sorgen. Kleine Zierküchlein gab es nicht. Darum backt Anni auch diesmal einen Kuchen für eine Gruppe und wählt dafür eine große, runde Backform.

Als Zutaten für den Kuchen benötigen wir: 125g Margarine, 100g Zucker, 3 Eier, 1 Vanillezucker, 200g Mehl, Backpulver, Milch und 2 Päckchen Tortenguss. Wir empfehlen veganen Tortenguss. Und was fehlt noch? Richtig: 1 Glas eingemachte Stachelbeeren und Schlagsahne. Anni hat ihre Stachelbeeren im eigenen Garten geerntet und selbst eingemacht, wie in alten Zeiten. Aber man kann die Beeren auch kaufen.

Eingemachte Stachelbeeren
Eingemachte Stachelbeeren

Die Stachelbeere ist mit der Johannisbeere verwandt und stammt aus Europa. Ihr Einzugsbereich ist enorm. Er reicht bis nach Nordafrika und Asien. Der mit Stacheln besetzte Strauch, verleiht der Beere ihren Namen. Stachelbeeren enthalten viel Vitamine und Mineralstoffe. Ihre Säure ist appetitanregend und verdauungsfördernd. Die Beeren sind also sehr gesund. Zudem eigen sie sich zum Einfrieren oder auch zum Einmachen – also rundum eine tolle Frucht.

Im ersten Schritt wird der Teig angerührt. Dafür gibt Anni zunächst 125g Margarine und 100g Zucker in einen Topf und rührt die Masse mit einem Mixer solange, bis der Zucker aufgelöst und die Masse cremig ist. Danach fügt sie einzeln die Eier hinzu und rührt sie jeweils etwa eine halbe Minute lang in die Masse. Es folgt der Vanillezucker. Sie mixt erneut, bis sich der Zucker mit der Masse gut vermengt hat. „Nun noch 200g Mehl, 2 Esslöffel Backpulver und etwas Milch dazugeben“, meint Anni. „Aber nur ein wenig Milch unterrühren, damit der Teig nicht zäh wird. Wenn sich der Teig schwer reißend vom Schneebesen löst, hat er die richtige Konsistenz.“

Anni trennt mit einem Sieb die Stachelbeeren von ihrem Saft, der in einem Glas aufgefangen und später für den Tortenguss benötigt wird. Anni nimmt etwa 60% des Teigs aus dem Topf und verstreicht ihn auf dem Boden der Backform. Darüber streut sie die Stachelbeeren gleichmäßig zu einer Fruchtschicht.

Anschließend verteilt Anni den restlichen Teig auf den Beeren und verstreicht ihn mit einem Löffel sanft zu einer abdeckenden Schicht. Nun kommt die Kuchenform mitsamt dem Teig in den Backofen. Die Backzeit kann je nach Ofen und Hitze variieren. Anni stellt den Wecker für ihren Ofen auf 50 Minuten. Dann ist etwas Zeit für eine kleine Verschnaufpause.

Verschnaufpause

Nach 45 Minuten duftet es aus dem Backofen. Anni prüft, ob der Kuchen gar ist. Sie nutzt die Stäbchenmethode und sticht dabei mit einem sauberen Stäbchen in die Kuchenmitte. Wenn sich an dem herausgezogenen Stäbchen klebriger Teig festgesetzt hat, ist der Kuchen nicht durchgebacken. Dann heißt es, noch einige Minuten weiterbacken und erneut testen. Schließlich ist es soweit: der Kuchen ist gar. Er hat eine leicht gebräunte Kruste und duftet lecker – so muss es sein.

Gelungener Stachelbeerkuchen
Gelungener Stachelbeerkuchen

Man könnte den Kuchen schon genießen. Doch Anni bereitet nach alter Haustradition einen Tortenguss aus dem Saft der Beeren vor. Das macht den Kuchen im Geschmack noch fruchtiger und in der Konsistenz saftiger. Es lohnt sich also, noch einen draufzusetzen.

Zubereitung des Tortengusses
Zubereitung des Tortengusses

Für die Zubereitung des Tortengusses verwendet Anni ½ Liter Saft und 2 Päckchen Tortenguss. Von dem Saft gießt sie etwa 400ml in einen Kochtopf und den Rest in einen Messbecher. Der Topf mit dem Saft wird auf kleiner Flamme vorsichtig erhitzt. In den Messbecher schüttet sie das Pulver und löst es im Saft durch schnelles Rühren. Danach gießt sie die Flüssigkeit vom Messbecher zur der im Kochtopf und bringt diese zum Kochen. Als die Gussmasse beginnt, dickflüssig zu werden, verteilt Anni sie gleichmäßig auf der Kuchendecke in der Backform.

Stachelbeerkuchen fertig zum Genuss
Stachelbeerkuchen fertig zum Genuss

Auf den Kuchenguss folgt der Kuchengenuss. Doch noch nicht sofort. Der Kuchen muss erst abkühlen. Das dauert etwa eine halbe Stunde. Die Zeit reicht aus, um die Schlagsahne vorzubereiten und den Kaffeetisch zu decken. Wir wünschen guten Appetit!

Variante Apfelkuchen

Der Kuchen kann auch mit anderem Obst gebacken werden, zum Beispiel als Apfelkuchen. Anstelle des Vanillezuckers nimmt man dann besser ein wenig Zitrone. Als Früchte dienen geschälte Äpfel in dünne Scheiben geschnitten. Diese werden auf den Bodenteig gelegt und mit Zucker sowie etwas Zimt überstreut. Ideal ist ein würziger, säuerlicher Apfel wie der Klarapfel. Der wächst in vielen Gärten, ist aber in Märkten nur selten erhältlich. Dann empfiehlt Anni als Alternative Gravensteiner oder Boskoop Äpfel.

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