Geschichten zur Weihnacht 2018

Geschichten zur Weihnacht 2018

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(K)eine Weihnachtsgeschichte

Das Thermometer zeigt 10 Grad – nein, nicht minus 10 Grad – 10 Grad! Es ist bewölkt und seit Wochen herrscht Trockenheit. Ein warmer Wind weht durch das Limmattal. Rückenwind für den UN-Klimagipfel im polnischen Kattowitz. Kaum zu glauben, wir haben den 1. Advent. Es wirkt so gar nicht weihnachtlich. Oder habe ich da etwas übersehen? Wenn ich es mir überlege, ist die Adventszeit eine Zeitenwende. Wir erwarten etwas Neues. Seit Monaten hat es nicht wirklich geregnet. Erst der heiße Sommer, dann die andauernde Trockenheit. So mancher Bauer rauft sich die Haare: wie soll man angesichts der Wetterkapriolen einen landwirtschaftlichen Betrieb halten?

Nachdenklich gestimmt nehme ich mir vor, trotz des Wetters, das eher in den Spätherbst passt, irgendwie in die Adventszeit reinzukommen. Um 9 Uhr bringt mich die S-Bahn nach Zürich. Im Großmünster findet eine Messe statt. Ein schöner leuchtender Stern schwebt über dem Chor und erinnert daran, dass Hoffnung für jeden und alles besteht, jedoch mit einem Wandel verbunden ist – darum geht es in dieser Zeit.

Ein Pfarrer berichtet über seine Erlebnisse während der Sommerreise nach Bali. Als ein Erdbeben die Inseln erschütterte, mussten die Menschen zusammenhalten, ganz gleich welche Hautfarbe oder Gesinnung sie hatten. So eine Erfahrung beeindruckt sicher nachhaltig. Doch ich kann mir nicht helfen: angesichts der globalen Umweltprobleme, die wir ja auch hier zu spüren bekommen, läuten bei mir die Glocken, und das sind keine Weihnachtsglocken. Der Tagesanzeiger hat gemeinsam mit dem WWF Schweiz berechnet, dass ein Passagier auf einem Flug von Zürich nach New York und zurück gut 2 ½ Tonnen CO2 verursacht! Bali ist doppelt so weit entfernt. Anstelle eines solchen Fluges könnte man zwei Jahre lang Auto fahren, um einen ähnlichen CO2-Ausstoss zu erzeugen. So verliere ich mich in meinen Gedanken und habe dabei den Pfarrer in Bali verloren. Ich frage mich: bin ich heute zu negativ? Eigentlich gönne ich jedem seinem verdienten Urlaub. Doch es ist Advent – die Jahreszeit fordert uns auf nachzudenken. Wie wollen wir damit umgehen, wenn unsere Bauern ihre Ernten verlieren oder Unwetter auf Mallorca oder in Frankreich Menschenleben fordern?

Wenn wir den Ausstoß von Klimagasen um 40% reduzieren müssen, dann heißt es zu verzichten oder wenigstens zu reduzieren – statt vor Weihnachten auf entfernte Inseln zu fliehen, könnte man vor Ort mit der Familie feiern, einsame Menschen besuchen oder in der stillen Jahreszeit einfach Kraft sammeln für neue Ziele. Außerdem gibt es doch immer schöne Orte in der Nähe.

Chlauseinzug in Neuenhof

Wieder daheim angekommen mache ich es mir in der Küche gemütlich. Ich setze mich an meinen Laptop und beginne, diese Geschichte zu schreiben. Es fällt mir schwer. Ich möchte ja eigentlich eine weihnachtliche Geschichte schreiben. Doch, was ich erlebe habe, ist eher das Gegenteil. In Gedanken versunken spüre ich nicht, wie die Zeit vergeht.

Draußen ist es längst dunkel, als mich ein lauter Knall aufschreckt. Was war das? Es knallt erneut. Ich gehe zum Wohnzimmerfenster und schaue auf die Straße. Am Straßenbeginn steht eine Menschenmenge mit Lampen und Fackeln. Allen voran zwei „Geisslechlepfer“, die ihre langen Peitschen laut knallen lassen. Natürlich! Ich hatte es vergessen. Heute ist Chlauseinzug. Jetzt aber schnell! Rein in Mantel, Kamera, Schlüssel und runter die Treppe. Vor der Haustür spüre ich Wasser in meinem Gesicht. Es regnet!

Ich laufe zur Umzugsgesellschaft, die sich schon in Bewegung gesetzt hat. An der Spitze schwingen die „Geisslechlepfer“ ihre Peitschen, um böse Geister fernzuhalten. Eine prächtige Pferdekutsche zieht an mir vorbei. Oben drauf sitzt der Chefsamichlaus mit einem Engel. Dahinter folgen Kinder mit bunten Lampions begleitet von weiteren Chläusen und Schmutzlis. Die Schmutzlis, die Gehilfen der Chläuse, wirken mit ihren schwarzen Gesichtern und graubrauen Kutten etwas unheimlich. Doch die Kinder fürchten sich nicht. Sie sind begeistert vom bunten Schein ihrer Lampen und bemerken nicht einmal, dass es inzwischen heftig regnet. Der Umzug geht quer durchs Dorf bis zu Schule. Dort wartet ein großer Empfang mit Gesang, Essen und Trinken. Und „Hurra!“ – der lang ersehnte Regen ist endlich

Hurra, es regnet!

Von grünen Tannen ganz umstellt,
liegt still ein Haus am End der Welt.
Darinnen haust auf seine Art
ein alter Mann mit langem Bart.
Wenn's Winter wird, da gibt's zu tun;
Da kann er nur am Abend ruhn.
Und wenn's die ersten Flocken schneit,
da lächelt er: Bald ist's soweit.
Und eines Abends schwebt ganz sacht
ein Engel wieder durch die Nacht.

Er schwebt, umglänzt von goldnem Schein,
auf's Häuschen zu und geht hinein.
"He Alter" - ruft er - "sei bereit;
Die Zeit ist da, es ist soweit!"
Der Engel aber dass Ihr's wisst,
Kein andrer als das Christkind ist.
Ihm dient der Alte treu und recht;
Knecht Ruprecht ist's des Christkinds Knecht

Längst fertig sind die Sachen all;
Der Esel wartet schon im Stall.
Der gute Graue, dick vom Ruh'n,
bekommt nun tüchtig was zu tun.
Zwei größe Säcke bis zum Rand
gefüllt - so geht's ins Menschenland.

Am nächsten Tag klopft's bei euch an.
Du kriegst 'nen Schreck ...
Der Weihnachtsmann!

Christkinds Getreuer Knecht, Emil Weber (1877 – 1944)
Feuerkugel über Renchen (Quelle: Europäisches Feuerkugelnetz)

Der Weihnachtsstern kam schon im Juli

Gabi und Dieter Heinlein gerieten in der Nacht vom 10. Juli 2018 in helle Aufregung. Um 23h30 Sommerzeit zischte eine Feuerkugel nahe der deutsch-französischen Grenze über das Land. Für einen Moment leuchtete sie am nächtlichen Sternenhimmel heller als der Vollmond. Den Kameras des Europäischen Feuerkugelnetzes war dieser Fall nicht entgangen. Genau für solche Fälle wurde das Netzwerk aus speziellen Kamerastationen in mehreren europäischen Ländern eingerichtet. Am frühesten bemerkten Kameras in Tschechien die außergewöhnliche Himmelserscheinung, und das aus etwa 400 Kilometern Entfernung. Dr. Pavel Spurny vom Tschechischen Feuerkugelnetz benachrichtigte sofort seine Kollegen und Freunde Gabi und Dieter Heinlein in Deutschland. Wie die beiden bestätigten, registrierten auch Kameras in Süddeutschland das Himmelphänomen. Was war da genau geschehen?

Exakt um 23h29m43s kam es zu einem kleinen kosmischen Verkehrsunfall. Ein kleiner Himmelkörper von der Größe eines Fußballs kollidierte mit der Erde. Er drang in etwa 80 Kilometern Höhe mit etwa 20 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein und begann zunächst durch die enorme Hitzeentwicklung zu verglühen. Doch er war groß genug, so dass eine Restmasse auf die Erde prallen musste, prognostizierten die Wissenschaftler von Feuerkugelnetz. Nach ihren Berechnungen gingen Bruchstücke in der Nähe der kleinen Stadt Renchen in Baden-Württemberg nieder. Dieter Heinlein informierte die besten Spürnasen des Feuerkugelnetzes, Ralph Sporn und Martin Neuhofer. Es galt, ein Gebiet von etwa 3 mal 6 Kilometern in Wald, Wiesen und Feldern durchzukämmen. In der Hitze des Sommers wurde dies zur Tortur. Doch Ralph und Martin hielten durch.

Exakt um 23h29m43s kam es zu einem kleinen kosmischen Verkehrsunfall. Ein kleiner Himmelkörper von der Größe eines Fußballs kollidierte mit der Erde. Er drang in etwa 80 Kilometern Höhe mit etwa 20 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein und begann zunächst durch die enorme Hitzeentwicklung zu verglühen. Doch er war groß genug, so dass eine Restmasse auf die Erde prallen musste, prognostizierten die Wissenschaftler von Feuerkugelnetz. Nach ihren Berechnungen gingen Bruchstücke in der Nähe der kleinen Stadt Renchen in Baden-Württemberg nieder. Dieter Heinlein informierte die besten Spürnasen des Feuerkugelnetzes, Ralph Sporn und Martin Neuhofer. Es galt, ein Gebiet von etwa 3 mal 6 Kilometern in Wald, Wiesen und Feldern durchzukämmen. In der Hitze des Sommers wurde dies zur Tortur. Doch Ralph und Martin hielten durch.

Am 24. Juli kam es zum ersten ungewöhnlichen Fund: Ralph und Martin entdeckten ein 12 Gramm schweres Meteoritenbruchstück über ihren Köpfen im Schutznetz einer Obstplantage. Das gab richtig Ansporn für die weitere Suche. Doch es dauerte fast eine ganze Woche, bis die beiden jenseits der Autobahn A5 auf einer Wiese einen schönen Klumpen fanden. Der verkohlte Stein aus dem All, etwa 1 Kilogramm schwer, wurde zu einer kleinen Sensation.

„Renchen“ ist der erste gesichtete Meteoritenfall in Baden-Württemberg, bei dem auch Material gefunden wurde. Vor seinem Zusammenstoß mit der Erde zog der Meteorit auf einer elliptischen Bahn um die Sonne, die bis in den inneren Asteroidengürtel reicht. Darum nimmt Dieter Heinlein an, dass es sich beim Meteoriten um ein Fragment eines Kleinplaneten aus dem inneren Teil des Asteroidengürtels handelt.

„Renchen“ ist eine schöne Geschichte, an der auch unser Blog „Treffpunkt-Teiwes“ ein wenig beteiligt ist. Uns hat das Projekt „Europäisches Feuerkugelnetz“ fasziniert. Mit einer Raumsonde zu einem Kleinplaneten zu fliegen, um Materie für wissenschaftliche Zwecke zu holen, ist sehr aufwendig. Beim Europäisches Feuerkugelnetz arbeiten Wissenschaftler und Amateure zusammen, um Sterne, die vom Himmel fallen, zu fotografieren, dann systematisch zu suchen und wissenschaftlich zu analysieren. Das ist bedeutend günstiger. Und dennoch ist das Geld zum Betrieb der Kameras sehr knapp. So hatten wir uns vor einigen Monaten entschlossen, das Feuerkugelnetz zu unterstützen. Niemand von uns hätte damit gerechnet, dass sich der Einsatz so schnell auszahlen sollte.

Im Himmel, da war groß Ach und Weh bei allen Engeln,
weiß wie Schnee, und hub an bitterlich Weinen
bei den großen wie bei den kleinen:
"Dass ihr es wisst, dass ihr es wisst:
Christkindleins Stern verschwunden ist,
den es trug in feinem güldenen Haar,
der unser aller Freude war,
der so köstlich gebrannt den drei Königen aus dem Morgenland,
der über Bethlehems Krippe stand,
der Wunderstern, der Weihnachtsstern -
nun ist er verloren, nun ist er fern"!
Sprach ein Englein, und das sprach gut:
"Was hilft es, wenn man nur jammern tut!
Wir müssen suchen und fliegen,
dass wir es wieder kriegen! …

Der Stern, Adolf Holst (1867 - 1945)

Engel in Weiß

Vor einiger Zeit traf ich eine gute Bekannte. Ich spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Ihre Aussprache war sonderbar, und sie verbarg ihren Mund, als wenn ihr etwas peinlich wäre. Ich fragte, was geschehen sei. „Ich habe seit Wochen Schmerzen in Gesicht und Kiefer“, erklärte sie in gebrochenem Deutsch. Meine Bekannte ist Türkin. Sie fasste Mut und zeigte mir ihre Zähne. Uuups, zwei dunkle Zahnlücken schauen mich düster an. Das sieht nicht gut aus. „Wie konnte das geschehen“, wollte ich wissen. Ich nahm mir Zeit. Wir setzen uns zu ihr ins Wohnzimmer. Dann erzählte sie mit ihrer Geschichte.

Die Schmerzen setzten vor Monaten aus heiterem Himmel ein. Gesicht und Kiefer taten weh und führten immer wieder zu heftigen Kopfschmerzen. In ihrer Not ging sie zunächst in ihrem Heimatland in eine bekannte Zahnklinik in Istanbul. Die Diagnose: Kieferentzündung. Die Bakterien hatten den Kieferknochen bearbeitet, so dass er zurückging und sich die Zähne lockerten. Als Behandlung schlugen sie vor, weitgehend alle Zähne zu entfernen und durch Implantate zu ersetzen. Das Ganze für eine Summe, die weit jenseits dessen war, was sich meine Bekannte hätte leisten können. „Katastrophal“, meinte ich fassungslos. Doch damit nicht genug. Wieder zurück in der Schweiz, ging sie zu einer anderen Klinik. Erneute Untersuchung. Jetzt sollten noch 8 Zähne entfernt werden. Die Kosten: na, Ihr ahnt es schon. So vergingen die Wochen, ohne dass es zu einer richtigen Behandlung kam. Nun hatte sie wieder große Zahnschmerzen.

Der Fall erinnerte mich an eine Situation, als ich selber einmal ein großes Problem mit einem Backenzahn und einem zweifelhaften Zahnarzt hatte. Ich musste lange im Internet suchen, bis ich auf den Zahnarzt stieß, der meinen Zahn rettete. Ich rief in Konstanz bei Dr. Schmidt an. Eine Woche später hatte ich einen Termin für meine Bekannte. Ich begleitete sie, damit keine Missverständnisse durch sprachliche Barrieren entstehen konnten. Eine junge Zahnärztin im weißen Dress, die Haare hinten flott zusammengebunden, untersuchte die Patientin. Sie bestätigte, dass sich Bakterien am Kiefer zu schaffen machten und der Knochen an Substanz verloren hätte. Dadurch lockerten sich einige Zähne. Vier Zähne galten als „Wackelkandidaten“. Doch es war vielleicht noch nicht zu spät. Die Zahnärztin nahm eine tiefe Zahnreinigung vor, um Bakterien zu entfernen. Für die weitere Behandlung daheim bekam meine Nachbarin ein Gel und eine Zahncreme gegen Karies. In den folgenden Tagen wandte sie beides wie vom Zahnarzt beschrieben an.

Hafen in Konstanz mit Weihnachtsmarkt und Imperia
Hafen in Konstanz mit Weihnachtsmarkt und Imperia

Eineinhalb Wochen später kamen wir zur Besprechung nach Konstanz. Meine Nachbarin war sichtlich nervös als ein großgewachsener Mann, kurzgeschnittener Bart, weißes Poloshirt, den Raum betrat. Er lächelte, begrüßte sie und kippte den Stuhl, auf dem sie saß, in eine liegende Position. Dr. Schmidt nahm die Zähne ins Visier und stellte erstaunt fest: die Zähne waren stabiler als zuvor. Offenbar schlug die Behandlung gut an. Da die Bakterien erfolgreich bekämpft wurden, konnte sich das Zahnfleisch festigen. Die Wackelkandidaten hatten sich etwas stabilisiert. Dr. Schmidt erklärte, dass diese Zähne wahrscheinlich erhalten bleiben könnten, doch die Pflegebehandlung müsste unbedingt fortgesetzt werden. Er erklärte, wie die Zahnlücken mit einem Implantat ästhetisch geschlossen werden. Auch Zahnhälse, die an Substanz verloren hatten, könnte er korrigieren. Die Kosten waren nicht gering, aber sie lagen im Rahmen des Möglichen. Ich könnte den großen Stein, der meiner Bekannten vom Herzen fiel, geradezu hören. Sie war überglücklich.

Weihnachtsmarkt am See
Weihnachtsmarkt am See

Momente der Freude sollten gefeiert werden. In Konstanz war Weihnachtsmarkt. Dort wollten wir hin. Als wir den Hafen erreichten, wurde es bereits dunkel. Die Lichterketten der Weihnachtsbuden glänzten. Wir wanderten entlang der Buden und bestaunten die vielen Weihnachtsideen und schönen Dinge, die hier angeboten wurden. Aus einer Bude zog der Duft von Lebkuchen in unsere Nasen. Hier wurde vor unseren Augen gebacken. Frischer Lebkuchen – einfach lecker!

Wir ziehen weiter. Vom Ufer aus sehen wir ein festlich geschmücktes Schiff mit einer Aussichtplattform. Ein wunderbarer Ort für eine große Feier. Doch hier zwischen den geschmückten Buden finden wir es auch sehr schön. Zumal das Brot mit dem Raclettkäse, das wir gerade bestellt haben, ganz ausgezeichnet schmeckt.

Der Weihnachtsmarkt in Konstanz zieht sich vom See bis in die Innenstadt zum Münster. So verteilen sich die Menschen über die Stadt. Es wirkt nicht überfüllt, aber auch nicht leer. Sehr angenehm. Als gegen 20 Uhr die Buden geschlossen wurden, meinte ich: „Bevor wir wieder nach Zürich fahren, nehmen wir zum Abschluss einen Glühwein.“ Denn nur unweit von uns war dieser ansprechende italienische Glühweinstand. „Einmal Glühwein und einmal Punsch, bitte!“ Der Wirt reicht zwei Tassen mit schönen weihnachtlichen Motiven zu uns herüber.

Wir genießen die angenehme Atmosphäre in bunten Lichtern. Es war ein Tag mit einer ungewöhnlichen Wende. Ein über Monate hinweg unbeherrschbares Problem schien auf einmal lösbar. Der Grund: eine Zahnarztpraxis, wo der Mensch im Vordergrund steht und nicht das Geld. Wir sprachen noch eine Weile darüber, und dass sich für meine Nachbarin im kommenden Jahr vieles zum Besseren ändern kann. Schließlich verrät sie mir, dass sie noch nie auf einem so schönen Weihnachtsmarkt war. Sie ging zum Wirt am Glühweinstand und fragte, ob wir die Tassen mitnehmen können – zur Erinnerung. Er gab ihr frische Tassen und wünschte ihr Glück.

Die Wolfsschlucht

Kleine Dinge können Großes bewirken. Im Naturpark Thal hat sich der Wolfsbach über Jahrtausende tief in den Jurafelsen gefressen und eine imposante Schlucht geschaffen. Hier in der freien, wilden Natur, in der schönen Kälte, möchte ich heute wandern. Schon der Eingang zur Schlucht ist umwerfend. Beidseitig reichen steile Felswände über 100 Meter in die Höhe. Ein schmaler Pfad führt hindurch ins Abenteuer. Na, dann ziehen wir mal los!

Meine Blicke gehen immer wieder entlang der Felsen in die Höhe. Eigentlich kaum zu glauben, dass ein kleines Gewässer so eine Formation schaffen kann. In den kalkigen Höhenzügen des Schweizer Jura war dies aber möglich. Das Jura erhebt sich westlich des Schweizer Mittellandes wie ein in Falten geworfenes Leintuch. Es gibt wenige Durchbrüche, die den Weg ins Innere ermöglichen. Die Wolfsschlucht führt quer durch eine kleine Falte des Solothurner Juras. Links von mir plätschert der Wolfsbach. Nur mit viel Phantasie lässt sich erahnen, wie das fließende Wasser den Felsen im Laufe der Zeit immer tiefer auswusch und zu einer Schlucht formte.

Der Wolfsbach versickert zwischen herumliegenden Felsbrocken aller Größen und Formen, um dann wiederaufzutauchen. Sein Wasser ist glasklar und kalt. An den Felswänden hat tropfendes Wasser lange Eiszapfen wachsen lassen. Der schmale Wanderweg führt mäanderförmig in die Höhe durch einen lichten Buchenwald. Ich folge dem Weg und lass meine Gedanken schweifen.

Eiszapfen an hohen Felswänden

Woher kommt der Name „Wolfsschlucht“? In der Schweiz gibt es Wölfe im Wallis, im Tessin oder in Graubünden. Nur vereinzelt tauchen sie auch mal andernorts auf. Womöglich haben hier früher einmal Wölfe gelebt. Doch vielleicht ist es einfach nur der Wind, der hin und wieder mit wolfähnlichem Geheul durch die enge Schlucht zieht und ihr daher den Namen verliehen hat. Ein gewaltiger Fels vor mir sieht aus wie ein großer Wolfskopf, der auf der Lauer liegt – darunter der Weg des einsamen Wanderers.

Wolfsfels auf der Lauer

Mit sich allein sein

Hin und wieder ist es schön, bewusst allein zu sein. Ich gehe dazu sehr gerne in die Natur. Hier habe ich Ruhe und viel Raum nur für mich und meine Gedanken.

Winterwanderung – gut für Kreislauf und Laune

Manche Menschen scheuen sich davor, Dinge alleine zu machen, weil sie es gewohnt sind, dass immer jemand da ist. Diese Gewohnheit führt dazu, dass man sich nicht traut, ein Einzelticket fürs Kino zu kaufen oder alleine auf eine Reise zu gehen. Doch es ist wichtig, über seinen Schatten springen zu können und Dinge zu tun, auf die man Lust hat – auch dann, wenn keine Begleitung da ist. Es ist gut, seine Komfortzone immer mal wieder bewusst zu verlassen. Es macht auch Spaß, denn das Leben auszuprobieren, ist immer mit einem „Kribbeln“ verbunden – wohin wird mich das Leben führen?!

Licht durchdringt den Schatten im winterlichen Jura

Wer öfter bereit ist, Dinge ohne Begleitung zu tun, öffnet sich, stärkt sein Selbstbewusstsein und damit auch seine Persönlichkeit. Wenn ich in die Natur gehe, dann nehme ich mir Zeit, über mich, die Welt und die Dinge, die um mich herum geschehen, nachzudenken. Alleine kann ich die Welt mit all meinen Sinnen wahrnehmen und genießen. Eine Wanderung in der schönen Kälte des Winters sorgt zudem für eine gute Durchblutung. Das tut dem gesamten Organismus einfach gut. Auf dem Weg durch die Natur und Stille gewinne ich im Laufe der Zeit eine gesunde Distanz zu allem, was mich belastet hat, während die positiven Dinge näher rücken. Die Dinge werden klarer. Wenn ich nicht alleine auf die Menschen in meiner Nähe fixiert bin, dann wird die ganze Welt zum «Du».

Ein guter alter Freund

… ist mehr wert als zwei neue. Dem kann ich nur zustimmen, wenn ich an meinen Freund Klaus denke. Er ist von diesem Kaliber «Guter alter Freund». Ich kenne Klaus vom Fußball. Er ist ein großer Anhänger des Ballsports. Klaus war Hotelier und ein ausgezeichneter Koch. Er verbrachte viele Jahre im Ausland und führte später mit seiner Frau in der Schweiz ein eigenes Hotel. Zuletzt ging es Klaus nicht so gut. Er musste für einige Zeit ins Krankenhaus. Umso wichtiger, dass wir uns sehen. Ich bin mir sicher: gelebte Freundschaft hilft zur Genesung. Ich habe Klaus zu einem Gespräch beim Essen in schöner Umgebung eingeladen. Wir haben uns am Treffpunkt unter der großen Uhr im Zürcher Hauptbahnhof verabredet.

Als ich eintreffe, sind Klaus und seine Frau Anita bereits da. Wir begrüßen uns herzlich mit Umarmung, Schulterklopfen und „Wie schön, Dich zu sehen!“. Anita nutzt die Gelegenheit zum Einkaufen und überlasst Klaus mir. Wir gehen ins Da Capo, ein Restaurant im Bahnhof mit angenehmer Atmosphäre, ideal für ein gemütliches Gespräch beim Mittagessen.

Ein guter alter Freund

Wir bestellen einen Weißwein als Aperitif und stoßen an. „Schön, dass Du kommen konntest!“ Ich freue mich. Klaus ist gesundheitlich gut z’weg. «So jung wie heute werden wir uns so schnell nicht wiedersehen», sagt er zu mir und lacht herzlich. Sein Humor ist ganz der Alte.

„Wie verbringt Ihr Weihnachten“, möchte ich wissen. «Ganz ruhig», sagt er. „Meine Frau und ich haben in unserem Leben immer viel Trubel gehabt. Zu Weihnachten gab es keinen Urlaub. Wir müssten uns um unsere Gäste kümmern. Alles musste perfekt sein. Das war anstrengend. Und darum genießen wir, dass wir heute nichts tun müssen.“

Ich bin neugierig: „Wenn Du zurückdenkst, was war Dein schönstes Weihnachtserlebnis?“ Die Antwort kommt spontan: «Ich war vielleicht 6 oder 7 Jahre alt. Wir saßen abends am Tisch mit der Familie. Rund herum war alles festlich dekoriert und beleuchtet. Auf einmal stand der Vater auf und verließ den Raum. Ich dachte, er musste wohl auf die Toilette. Auf einmal machte es draußen ganz laut: BUM, BUM! Der Vater eilte zur Türe herein und meinte zu mir: ich glaube, das Christkind war da und hat etwas für Dich gebracht. Ich stand sofort auf rannte vor die Tür. Da war aber niemand mehr da, außer: auf dem Boden lag ein großes Paket. Ich nahm es mit rein und öffnete es. In dem Paket war eine elektrische Eisenbahn, eine Märklin. Ich war einfach begeistert vor Freude! Ich packte die Eisenbahn vorsichtig aus und verlegte die Schienen vor dem Christbaum. Ich spielte den ganzen Abend – das war mein schönstes Weihnachten.“

Ein junge Kellnerin kommt zu uns an den Tisch und schenkt den Wein nach. Klaus zur ihr: «Woher kommen Sie». Aus «China und Taiwan», ihre Antwort. „Ein schönes Land“, mein Klaus. „Ich kann aber kein Wort chinesisch.“ Er lacht. Sie auch. „Ich war auch einmal in der Gastronomie. Hatte ein Hotel mit Küchenbetrieb“, verrät er ihr und setzt fort: „Sie machen das hervorragend. Ich werde mit dem Chef sprechen – wegen einer Lohnerhöhung!“ Er lacht herzlich. Sie spürt sein ehrliches Lob und bedankt sich. Klaus ist vergnügt, macht Witze. Wir verbringen zwei wundervolle Stunden und vereinbaren, dass wir uns im Januar zum Chäsfondue wiedersehen werden.

Durch das Schweizer Jura

Die winterliche Tour führt mich durch eine abwechslungsreiche Hügellandschaft des Naturparks Thal bei Solothurn. Das Jura ist ein Faltengebirge. Es entstand vor einigen Millionen Jahren durch die Verschiebung des nordafrikanischen Kontinents nach Norden. Dabei wurden sehr alte Gesteinsschichten aus der Zeit des Jura an die Erdoberfläche gedrückt. Daher rührt der Name dieser Region.

Wenige Kilometer vor Moutier lohnt sich der Halt. Von einer Wiese habe ich freie Sicht über ein weites Tal begrenzt durch eine Jurafalte. Die Wintersonne durchdringt die Szene mit sanftem Licht und erhellt das Gemüt in der dunklen Jahreszeit.

Tal im winterlichen Sonnenlicht

Auf dem Höhenzug hat Nebel die Bäume mit Raureif überzogen. Schroffe Felsen ragen aus dem Winterwald hervor. Das Jura ist bekannt für sein raues Klima. Auch an diesem sonnigen Tag liegen die Temperaturen unter null.

Typisch für das Juragebirge sind seine Falten, die meist ohne Unterbrechungen verlaufen. Nur selten gibt es eine Lücke, die eine Durchquerung zum benachbarten Tal ermöglicht.

Durchquerung eines Jurahöhenzugs

Im Innern des Jura bemerkt der Reisende etwas Ungewöhnliches. Die Straßen sind wenig befahren. In der Abgeschiedenheit der Täler wirkt das Leben verlangsamt und entspannt.

Kraftvoller Ort am Straßenrand

Seitlich der Landstraße, die durch ein grünes Tal in Richtung Delémont führt, treffe ich auf einen Ort der Sinnlichkeit und Spiritualität. Vier knorrige Bäume umrahmen eine kleine Gebetsstätte. Wer es zulässt, erfährt die besondere Ausstrahlung und Kraft dieses Ortes.

Bummel in Saint Ursanne

Was wäre, wenn wir die Uhr um einige Jahrhunderte zurückdrehen könnten? Wir könnten verfolgen, wie Menschen früher lebten. Das Leben im rauen Jura war früher sicher schwierig und eine warme Stube keine Selbstverständlichkeit. Einfach mal aus Spaß übers Land zu fahren, so wie ich es heute tue, das gab es, wenn überhaupt, nur für sehr privilegierte Menschen. Wir leben heute also sehr komfortabel.

Die Vergangenheit kann einen entführen und auch bezaubern. Im Westen des Jura, am Flüsschen Doubt, liegt die romantische Kleinstadt Saint Ursanne. Hier hat sich in den letzten Jahrhunderten scheinbar kaum etwas verändert. Beim Blick in die Gassen stelle ich mir vor, dass jeden Moment mittelalterlich gekleidete Menschen und Pferdekutschen um die Ecke kommen werden.

St. Ursanne hat eine lange Geschichte. Der Legende nach ließ sich im 6. Jahrhundert ein irischer Mönch, der heilige Ursicinus, in der Abgeschiedenheit hier am Doubs nieder und lebte als Einsiedler in einer Höhle. Die erste Klostergemeinschaft wurde im Jahr 623 gegründet. Es entstand ein Kloster und darum ein kleines Städtchen. Im 12. Jahrhundert wurde die Stiftskirche gebaut, dessen Südportal bis heute im Original erhalten ist.

Während ich durch einsame Gassen zwischen mittelalterlichen Häusern spaziere, geht die Sonne hinter den Hügeln unter. Kälte dringt durch meine Jacke und erinnert mich daran, dass es bereits spät ist. Ich mache mich langsam auf den Heimweg.

Weihnachtszauber erlebe ich bei einem kurzen Stopp in Delémont. Das Schloss ist festlich geschmückt wie in einem Wintermärchen. Jetzt könnte Aschenbrödel mit ihrem weißen Schimmel vorreiten, um am Hofball im Schloss dem Prinzen den Kopf zu verdrehen. Ein phantastischer Ausklang an diesem besonderen Tag im Jura.

Märchenschloss in Delémont

Macht hoch die Tür

„Es ist zum Verrücktwerden!“ Pfarrer Christoph Siegrist vom Zürcher Grossmünster hat am heutigen 3. Advent eine Botschaft und ist sichtlich erregt. «Da bricht die Welt um uns auf. Raketen regnen vom Himmel, Flüchtlinge strömen vom steigenden Wasser ins Landesinnere, Länder und Kulturen fallen mit Brexit von der europäischen Friedensunion ab. Die Schweiz hat eine recht grosse Mauer um sich gebaut. Sicher sollen wir uns fühlen vor Krieg, Flucht und Europa… Mit Lügen werden Mauern gebaut und die Augen vor der Zukunft verschlossen…» Pfarrer Siegrist ist ein politischer Mensch und legt den Finger auf die Wunde. In Zeiten, da die globalen Probleme sichtbar werden, gewinnen Kräfte an Macht, die offenbar nur sich sehen und durch Mauern abgrenzen wollen. Doch so werden die Probleme nicht gelöst, sie verschärfen sich. Die Geschichte zeigt, dass Abgrenzung zu Konkurrenz, Machtanspruch und oft in kriegerische Konflikte mündet.

Zürcher Grossmünster am 3. Advent
Zürcher Grossmünster am 3. Advent

In seinem Buch «21 Lektionen für das 21. Jahrhundert» sieht der Philosoph Yuval Harari drei enorme Herausforderungen auf die Menschheit zukommen: die atomare Aufrüstung, die fast unmerklich wieder begonnen hat, der Klimawandel und die digitale Disruption. Ich denke, es kommt ein weiteres großes Thema hinzu: die wachsende Schere zwischen Arm und Reich. Wenn Menschen in ihren Ländern keine Chancen sehen, sich entwickeln und ein Auskommen erwirtschaften zu können, wenn sie verzweifelt sind, dann machen sie sich auf den Weg dorthin, wo sie sich eine Zukunft erhoffen.

In seinem Buch «21 Lektionen für das 21. Jahrhundert» sieht der Philosoph Yuval Harari drei enorme Herausforderungen auf die Menschheit zukommen: die atomare Aufrüstung, die fast unmerklich wieder begonnen hat, der Klimawandel und die digitale Disruption. Ich denke, es kommt ein weiteres großes Thema hinzu: die wachsende Schere zwischen Arm und Reich. Wenn Menschen in ihren Ländern keine Chancen sehen, sich entwickeln und ein Auskommen erwirtschaften zu können, wenn sie verzweifelt sind, dann machen sie sich auf den Weg dorthin, wo sie sich eine Zukunft erhoffen.

Kein Land, kein Präsident alleine kann die Probleme durch Armut, Klimawandel, Aufrüstung oder Digitalisierung zu lösen. Wir brauchen eine gemeinsame Vision, wie Völker in einer Zukunft mit knapper werdenden Ressourcen friedlich miteinander leben können. Der Wandel lässt sich nicht aufhalten – auch nicht durch Mauern. Wir können jedoch den Wandel gestalten, und dabei für mehr globales Verantwortungsbewusstsein und Fairness in der Verteilung von Arbeit und Wohlstand sorgen. Wenn Menschen in ihren Ländern ein Auskommen haben, wenn wir sie dabei aufrichtig unterstützen, dann sind wir auf einem guten Weg.

Es ist viel an Europa herumkritisiert worden. Doch Europa hat eine positive Vision und verbindet seit Jahrzehnten Völker freundschaftlich miteinander, die zuvor immer wieder in Krieg gegeneinander verfielen. Anstatt dieses Europa, das ohne Frage auch sein Tücken und Macken hat, zu spalten, soll es mit neuem Elan verbessert und gestärkt werden. Globale Probleme können nur global gelöst werden, indem Länder miteinander zusammenarbeiten und gemeinsame Regeln schaffen dafür, dass Menschen würdig und in Frieden miteinander leben können.

Pfarrer Siegrist – immer engagiert

Was kann jeder Einzelne mit seinen bescheidenen Möglichkeiten tun? Ich finde, sollte man sich nicht durch Angst, sondern vielmehr durch Liebe und Leidenschaft leiten zu lassen, und dabei den Verstand einsetzen. Es ist gut, wieder politischer und aktiver zu werden, die Dinge genau anzusehen und nach Fakten zu beurteilen: Gutes fördern, Schlechtes abstellen. Persönliches Engagement, auch im Kleinen, für die gute Sache ist motivierend und wird andere Menschen beflügeln: «Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…». Die Weihnachtszeit erinnert uns daran, dass wir unser Türen öffnen, und der Zukunft mit Zuversicht und Liebe begegnen sollten. Denn die Liebe ist das, was am Ende zählt und von uns übrigbleibt.

„Es ist zum Verrücktwerden“, meint Pfarrer Siegrist zu mir beim Abschied, „aber, wir bleiben dran!“

Die Weihnachtsgeschichte

Und es begab sich zu der Zeit, als ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit da Cyrenius Herrscher von Syrien war. Und jedermann ging in seine Stadt, um sich schätzen zu lassen. Da machte sich auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, auf in das jüdische Land, zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seiner Angetrauten, die schwanger war.

Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden. Sie hüteten des Nachts ihre Herde.

Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie, und sie fürchteten sich sehr.

Und der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet Euch nicht! Siehe, ich verkünde Euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“

Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.“

„Christi Geburt“ (Giacometti-Fenster im Zürcher Grossmünster)
„Christi Geburt“ (Giacometti-Fenster im Zürcher Grossmünster)

Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: „Lass uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.“
Und sie kamen eilend und fanden beide Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen.

Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie es ihnen gesagt worden war.

Wir wünschen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr! Der Treffpunkt.

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